Person mit Smartphone und Laptop

Datenklau bei Politikern und Prominenten

Der jüngste Diebstahl privater Daten von Politikern und Prominenten dürfte Medienberichten zufolge der größte sein, den es jemals in Deutschland gegeben hat. Von diesem Hackerangriff betroffen sind fast 1000 Politiker von Bundestag, Europaparlament und Landtagen.

Hochrangige Politiker wie Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier sind ebenso Opfer des Datengaus wie Journalisten von ARD und ZDF sowie prominente Personen aus den Medien wie der Moderator und Satiriker Jan Böhmermann und die Deutschrapper Marteria und K.I.Z. Über das mittlerweile gesperrte Twitterkonto @_0rbit wurden wie eine Art Adventskalender nach und nach Daten verschiedener Personen veröffentlicht. Darunter fallen größere Datenpakete wie personenbezogene Daten und Fotos, aber auch Korrespondenzen. Möglicherweise befindet sich unter diesen Daten auch gefälschtes Material.

Das Bundeskriminalamt (BKA) kam über einen 19-jährigen Zeugen und bei der Durchsuchung einer Wohnung in Heilbronn an den Tatverdächtigen. Ein Zwanzigjähriger aus Mittelhessen soll vom elterlichen Haus aus den Datenklau organisiert und damit den Datenschutzverstoß begangen haben. Er ist geständig und soll allein gehandelt haben. Hinweise auf Beteiligung mehrerer Personen gebe es bislang nicht. Grund für den Datendiebstahl soll die Verärgerung über öffentliche Äußerungen der Betroffenen sein.

Hacker-Phänomen Doxing erreicht den Mainstream

Bei dieser Form der Cyberkriminalität spricht man vom sogenannten „Doxing“ (von docs: Dokumente): Es handelt sich hierbei nicht um einen „klassischen“ Hackerangriff, sondern der Täter verschafft sich illegal Zugang zu Systemen und Informationen, die dann online gestellt werden. Dieser Datenklau hat das Ziel, die Betroffenen im Netz vorzuführen. Der Zwanzigjährige soll sich dabei die technischen Kenntnisse und Fähigkeiten für den Hackerangriff selbst angeeignet haben. Er soll sehr computeraffin sein, verfügt jedoch über keine entsprechende Ausbildung wie die eines Informatikers.

Bei diesem massiven Datendiebstahl wird die immense Bedeutung des Datenschutzes erkennbar: Wie sicher sind unser aller private Informationen, wenn sogar ein Schüler es schafft, Daten von Bundestagsabgeordneten zu stehlen? Es reicht bereits, ein digitales Gerät zu hacken, um sich letztendlich Zugang zu Adressbüchern verschaffen zu können. Aus diesem Grund ist es enorm wichtig, die personenbezogenen Daten vor Cyberkriminalität umfassend zu schützen.

Wie kann ich mich vor einem Hackerangriff schützen?

Als Privatperson kann man selbst einiges zum Schutz der eigenen Daten beitragen. Dazu gehören die folgenden Aspekte:

  • Sichere Passwörter: Um sich vor Datendiebstahl zu schützen, gehört vor allem der verantwortungsvolle Umgang mit Passwörtern dazu. Empfehlenswert ist es, mindestens zwölf Zeichen, Groß- und Kleinbuchstaben, keine Namen von Angehörigen und keine Zeichen, die nebeneinander auf der Tastatur vorkommen (zum Beispiel 1234) zu verwenden. Auch sollten Nutzer darauf achten, nicht dieselben Passwörter für verschiedene Accounts zu benutzen.

  • Keine wahllose Weitergabe der eigenen Daten: Nutzer sollten im Internet auch aufpassen, dass sie ihre Daten nicht wahllos eingeben. Sichere Website-Zugänge sind in der Adresszeile der Webseite an der URL erkennbar: Das Kürzel „https“ steht für einen sicheren, verschlüsselten Zugang. Dies ist wichtig, damit Unbefugte keinen Zugriff auf personenbezogene Daten bekommen und das Risiko eines Datendiebstahls minimiert wird. Darüber hinaus sollten aus dem Internet nicht wahllos Dateien heruntergeladen werden. Diese sollten vorher am besten durch ein Anti-Viren-Programm auf Malware getestet werden.

  • Verschlüsselte Übertragung von Daten: Ähnliches gilt auch für Mails mit unbekanntem Absender und Anhängen. Nutzer sollten immer aufpassen, wer der Absender ist. Beispielsweise fragt eine Bank oder ein Online-Händler nicht per Mail nach sensiblen Daten und verschickt die Mails nicht von einem Google-Konto.

  • Vorsicht in freien WLAN-Netzwerken: Darüber hinaus sollte man bei der Nutzung von öffentlichen WLAN-Netzwerken aufpassen, da es hier leichter zum Datendiebstahl kommen kann. Aus diesem Grund sollten in diesem Fall keine personenbezogenen Daten verschickt werden. Zudem bieten auch regelmäßige Updates einen höheren Schutz vor Cyberkriminalität. Als Nutzer sollte man Daten auch in Form eines Backups sichern.

Artikel veröffentlicht am: 09. Januar 2019

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