IT-Sicherheitskonzept erstellen: Ein Leitfaden für Unternehmen

- Unternehmen müssen Sicherheitsstandards und Maßnahmen zur Abwehr von IT-Angriffen definieren.
- Ein IT-Sicherheitskonzept stellt die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Daten in Unternehmen sicher.
- Zu den Bestandteilen eines IT-Sicherheitskonzepts gehören unter anderem Bestands-, Struktur- und Risikoanalysen.
- Zwar ist ein IT-Sicherheitskonzept laut DSGVO nicht verpflichtend, allerdings ist Datenschutz ein wesentlicher Bestandteil des Konzepts.
- Regelmäßige Aktualisierungen des IT-Sicherheitskonzepts sind notwendig, um neue Bedrohungen zu adressieren.
- Item A
- Item B
- Item C
Was ist ein IT-Sicherheitskonzept?
Mit einem IT-Sicherheitskonzept legen Unternehmen wichtige Richtlinien für ihre Informationssicherheit fest. Darin ist schriftlich definiert, welche technischen und organisatorischen Maßnahmen (TOM) notwendig sind, um Datenpannen wie Hackerangriffe oder Systemausfälle abzuwenden und die Verfügbarkeit, Integrität und Vertraulichkeit von Unternehmensdaten, Applikationen und Diensten sicherzustellen.
Das IT-Sicherheitskonzept erfüllt außerdem eine zweite wichtige Funktion für Unternehmen, die eine ISO-27001-Zertifizierung anstreben: Es beschreibt konkrete Maßnahmen, die zur Implementierung eines Informationssicherheitsmanagementsystems (ISMS) notwendig sind, und stellt damit eine wichtige ISMS-Grundlage dar.
Ziele eines IT-Sicherheitskonzepts
In erster Linie dient ein ganzheitliches IT-Sicherheitskonzept dazu, potenzielle Cybergefahren zu minimieren und nach einem IT-Notfall schnell wieder handlungsfähig zu werden. Damit ist ein solches Konzept ein wichtiger Baustein für Ihr Business Continuity Management.
Je resistenter die IT-Systeme sind, desto besser sind wichtige Unternehmensdaten, wie Herstellungsverfahren, Know-how oder personenbezogene Daten und Kundeninformationen geschützt. Deshalb spielt ein IT-Sicherheitskonzept eine nicht zu unterschätzende Rolle beim Einhalten der Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO).
Risiken und Sicherheitslücken können mit einem IT-Sicherheitskonzept frühzeitig erkannt und eliminiert werden. Außerdem stärkt ein im Rahmen eines ISMS zertifiziertes und gut umgesetztes Sicherheitskonzept das Vertrauen von Kunden und Partnern und bietet dadurch klare Wettbewerbsvorteile.
Mit dem Sicherheitskonzept sorgen Unternehmen zudem für mehr Mitarbeiterakzeptanz für gelebte IT-Sicherheit. IT-Sicherheit ist ein Prozess, der verschiedene Bereiche einbezieht und fortlaufend gelebt werden muss. Es reicht nicht, einzelne Softwarelösungen zur Sicherheit vorzuschreiben – das gesamte Unternehmen muss in die Tools und Abläufe für eine wasserdichte IT-Sicherheit eingeführt werden.
IT-Sicherheitskonzept und Datenschutz: Verlangt die DSGVO ein Konzept für Sicherheit?
Beim IT-Sicherheitskonzept steht der Schutz von IT-Systemen im Fokus. Dennoch ist der Datenschutz ein wesentlicher Bestandteil des IT-Sicherheitskonzepts und sollte im Zuge der Einführung eines Gesamtkonzepts mitgedacht werden. Zwar verlangt der Schutz von personenbezogenen Daten gemäß DSGVO kein IT-Sicherheitssystem. Allerdings helfen Richtlinien für die IT-Sicherheit dabei, die Vorgaben der DSGVO einzuhalten.
Unterschied zwischen IT-Sicherheitskonzept und Datensicherheitskonzept
Beim Datensicherheitskonzept geht es darum, die Rahmenbedingungen zur Erhebung, Verbreitung und Nutzung von personenbezogenen Daten zu beschreiben und zu dokumentieren. Das IT-Sicherheitskonzept bezieht sich dagegen auf die Richtlinien der gesamten Informationssicherheit im Unternehmen. Da Daten und IT-Systeme heute eng zusammengehören, sind die Konzepte für Daten- und IT-Sicherheit miteinander verknüpft.
Mehr zum Datensicherheitskonzept lesen Sie in unserem Magazin.
IT-Sicherheitskonzept erstellen: So gehen Unternehmen Schritt für Schritt vor
Für ein Konzept für die IT-Sicherheit werden zunächst Unternehmensdaten klassifiziert und anschließend entsprechende Maßnahmen definiert. Dafür muss klar sein, welche Sicherheitsstandards hinsichtlich der IT-Sicherheit bereits getroffen wurden. Aus der Diskrepanz zwischen dem Ist- und dem Sollzustand ergeben sich dann die noch zu treffenden Maßnahmen.
Das Konzept für IT-Sicherheit fasst die ermittelten und umgesetzten Maßnahmen zusammen. Zudem ist es wichtig, alle Mitarbeiter zum Thema IT-Sicherheit zu schulen und zu sensibilisieren.
Die wichtigsten Schritte beim Erstellen eines IT-Sicherheitskonzepts
Ein IT-Sicherheitskonzept besteht aus verschiedenen Teilen, die je nach Unternehmen individuell anzupassen sind:
- Zuerst wird die Bestandsanalyse durchgeführt, um den Geltungsbereich des Konzepts abzustecken. Hier werden Assets, wie beispielsweise Dokumente, Zugriffsrechte und andere schützenswerte Daten ermittelt. Schaffen Sie in diesem Zuge einen schriftlichen Überblick darüber.
- Danach erfolgt die IT-Strukturanalyse. Alle Assets und IT-Systeme werden nun strukturiert erfasst. Diese werden in Teilbereiche aufgeteilt, die wiederum einen gesamten Geschäftsprozess abbilden. Alle Komponenten aus den verschiedenen Prozessen und Abteilungen, vom Vertrieb bis zur HR, werden erfasst und analysiert.
- Ergänzend dazu wird der Schutzbedarf festgestellt. Dabei ermitteln Unternehmen, wie hoch der Schutzbedarf einzelner Objekte tatsächlich ist. So erhalten neuwertige Fertigungsverfahren und personenbezogene Daten beispielsweise eine höhere Schutzstufe als Kontaktdaten zu juristischen Personen, wie Unternehmensadressen.
- Die erfassten Strukturen und Schutzbedarfseinstufungen werden zusammengeführt und modelliert. Auf dieser Basis lassen sich Sicherheitsanforderungen für unterschiedliche Bereiche und Prozesse ableiten.
- Im nächsten Schritt erfolgt ein Basis-Sicherheitscheck. Dabei wird geprüft, ob grundlegende Sicherheitsmaßnahmen bereits umgesetzt sind, etwa beim Zugriffsschutz, der Netzwerksicherheit oder der Backup-Strategie.
- Ergänzend dazu erfolgt eine vertiefte Risikoanalyse. Ziel ist es, spezifische Schwachstellen und Bedrohungen zu identifizieren, etwa durch menschliches Versagen, technische Ausfälle oder gezielte Angriffe, und ihre Eintrittswahrscheinlichkeit sowie potenzielle Auswirkungen einzuschätzen.
- Alle Ergebnisse, Bewertungen und abgeleiteten Maßnahmen werden abschließend in das IT-Sicherheitskonzept überführt und dokumentiert. Diese Dokumentation dient als Grundlage für die Umsetzung und regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen.
IT-Sicherheitskonzept: Leitfaden zum Download
Ein Konzept für die IT-Sicherheit ist so individuell wie Ihr Unternehmen und muss an Ihre betrieblichen Umstände und Bedürfnisse angepasst werden. Deshalb gibt es kein „One-Fits-All-Muster“ für ein IT-Sicherheitskonzept. Unser kostenloser TOM-Leitfaden hilft Ihnen jedoch dabei, die Grundlagen zu legen:
Wer braucht ein IT-Sicherheitskonzept?
Sicherheitslücken bei Unternehmen können nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit einschränken, sondern auch zu Bußgeldern und Imageschäden führen. Um das Risiko zu minimieren, ist es für jedes Unternehmen unbedingt notwendig, sich mit dem Aspekt eines IT-Sicherheitskonzeptes und dem Informationssicherheitsmanagement auseinanderzusetzen.
Ein IT-Sicherheitskonzept ist deshalb für jedes Unternehmen unverzichtbar, das mit IT-Systemen und personenbezogenen Daten arbeitet. Gerade wegen der Komplexität der Digitalisierung ist es ratsam, wertvolle Informationen innerhalb des Unternehmens so gut und strukturiert wie möglich zu schützen.
Wichtig ist, ein individuelles IT-Sicherheitskonzept zu erstellen und Mitarbeiter explizit einzubeziehen. Nur so schaffen Sie Transparenz und Akzeptanz und können sich der Unterstützung Ihres Teams im Kampf gegen Cyberbedrohungen sicher sein.
IT-Sicherheitskonzept erstellen und aktualisieren – mit professioneller Unterstützung
Eine Herausforderung beim Einsatz eines IT-Sicherheitskonzepts ist es, die Risiken richtig einzuschätzen und die Richtlinien regelmäßig zu aktualisieren, da die Bedrohungslage sich ständig ändert. Konzepte wie ein ISMS oder der PDCA-Zyklus helfen dabei, Routinen im Bereich IT-Sicherheit zu etablieren und den Schutz von IT-Systemen und Daten kontinuierlich zu aktualisieren.
Wenn es darum geht, Informationssicherheit und Datenschutz effizient und sicher umzusetzen und dabei stets aktuelle Entwicklungen und Gesetze zu berücksichtigen, stehen unsere Experten Ihnen gern zur Seite.
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