Daten sicher erheben - was sind Zero-Party-Daten?

Der Cookie-Countdown läuft: Aufgrund datenschutzrechtlicher Bedenken von Seiten der Behörden und der Nutzer wird Google 2024 Third-Party Cookies aus dem Chrome-Browser verbannen. Damit Unternehmen weiterhin zielgruppenspezifisch kommunizieren können, lohnt sich ein Blick auf Zero-Party-Daten.

2024-01-25

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Daten sicher erheben - was sind Zero-Party-Daten?

Datenerhebung in Unternehmen

B2C- und B2B-Kunden wünschen sich heute eine personalisierte Ansprache durch Unternehmen, mit denen sie interagieren, und Produkte, die ihre Probleme im Alltag lösen. Doch um zu wissen, was Kunden wirklich wollen, sind Unternehmen auf das Sammeln und Analysieren von Daten angewiesen. Am einfachsten funktioniert das über digitale Kanäle wie Websites, Social-Media-Kanäle oder Apps. Es gibt dabei verschiedene Methoden, um das Verhalten von Nutzern zu verstehen. Sie unterscheiden sich darin, wer die Daten erfasst.

  • Wenn Unternehmen selbst Daten erheben, handelt es sich um First-Party-Daten.
  • Kommen bei der Datenerfassung Drittanbieter-Cookies zum Einsatz, spricht man von Third-Party-Data.
  • Daten, die von einem anderen Unternehmen erfasst und gemeinsam genutzt werden, heißen Second-Party-Daten.

Das Problem bei all diesen Daten: Sie müssen analysiert und interpretiert werden, was mit Kosten und Aufwand verbunden ist. Im Fall von Second- und Third-Party-Data kommt hinzu, dass oft nicht klar ist, woher die Daten konkret stammen und ob die Einwilligung der Nutzer sauber eingeholt wurde. Ein rotes Tuch für Datenschützer. Sicherer ist deshalb die Nutzung von First-Party-Daten, die Unternehmen direkt erheben – oder Zero-Party-Daten, die Kunden von sich aus zur Verfügung stellen.

Was sind Zero-Party-Daten?

Den Begriff „Zero-Party Data“ hat das Marktforschungsunternehmen Forrester bereits 2020 geprägt. Es handelt sich dabei um „Daten, die ein Kunde absichtlich und proaktiv mit einem Unternehmen teilt“. Typischerweise erwarten Nutzer eine Gegenleistung dafür, dass sie ihre Daten preisgeben.

Beispiele für Zero-Party-Daten:

  • Informationen aus dem Preference Center eines Newsletters
  • Formulareingaben auf Download-Seiten
  • Daten, die bei der Erstellung eines Nutzerprofils erfasst werden
  • Kaufabsichten der Nutzer

Vergleich: Was unterscheidet Zero-Party-, First-Party- und Second-/Third-Party-Daten?

In Zukunft werden vor allem First- und Zero-Party-Daten in der Marketingwelt und bei Zielgruppenanalysen eine Rolle spielen. Bei diesen Datenarten haben Unternehmen direkten Einfluss auf einen DSGVO-konformen Umgang mit den gesammelten Informationen. Allerdings setzen heute noch immer viele Unternehmen auf Second- und Third-Party-Daten oder eine Mischung verschiedener Datenquellen. Die folgende Übersicht zeigt, was Zero-, First-, Second- und Third-Party-Daten unterscheidet.

Vorteile von Zero-Party-Daten

Während First- und Third-Party-Daten vor allem den Unternehmen das Leben leichter machen, bieten Zero-Party-Daten konkrete Vorteile für die Verbraucher. Die Nutzer behalten die Kontrolle über ihre Daten. Sie bestimmen proaktiv und gezielt, welche Informationen sie mit einem Unternehmen teilen und wissen in der Regel genau, wofür die Daten verwendet werden. Wird mit Nutzern transparent kommuniziert und füllen sie dann zum Beispiel ein Anmeldeformular für ein Webinar aus, wissen sie konkret, welche Daten sie herausgeben, dass die Daten für Marketingzwecke genutzt werden und als Dank für die Datenweitergabe Wissen in Form eines Webinars winkt. Darüber hinaus gibt es noch mehr Vorteile, die Zero-Party-Daten Ihrem Unternehmen bieten können. Zero-Party-Daten

  • haben eine hohe Datenqualität, da sie direkt von den Kunden stammen und nicht interpretiert werden müssen.
  • zeigen Unternehmen genau, welche Wünsche und Bedürfnisse ihre Kunden haben und welche Informationen sie möchten.
  • werden in der Regel DSGVO-konform erfasst, da der Nutzer seine Daten freiwillig preisgibt.
  • lassen sich ohne datenschutzrechtlich problematische Drittanbieter über unternehmenseigene Kanäle sammeln.
  • stärken das Vertrauen Ihrer Kunden in Ihre Datenschutzbemühungen.

Zero-Party-Daten DSGVO-konform erfassen: So gehen Sie vor

Daten von Nutzern können Sie in allen digitalen Kanälen Ihres Unternehmens erheben. Umfragen auf Ihren Social-Media-Kanälen oder im Newsletter sind genauso geeignet wie eine App-Registrierung. Der sicherste Ort sind allerdings Ihre Unternehmenswebsite oder Ihr Onlineshop. Hier können Sie den Datenfluss genau steuern und alle Einstellungen DSGVO-konform vornehmen. Ihr Datenschutzbeauftragter hilft Ihnen dabei, datenschutzrechtlich sichere Prozesse aufzusetzen. Auf Ihrer Website können Sie Zero-Party-Daten auf verschiedenen Wegen erfassen:

  • Bieten Sie Whitepaper oder Videos zum Download an und bitten Sie Ihre Kunden dafür um ein paar wenige Informationen, zum Beispiel, in welchem Bereich sie tätig sind.
  • Platzieren Sie am Ende des Bestellvorgangs im Onlineshop eine kurze Frage, zum Beispiel, was Ihren Kunden an ihrem Einkauf am besten gefallen hat.
  • Bieten Sie einen Frage-Antwort-basierten Chatbot und sammeln Sie Informationen darüber, welche Fragen Ihre Kunden beschäftigen.

Wenige und einfach zu beantwortende Fragen führen dabei am ehesten zum Erfolg. Wichtig ist, dass Sie transparent agieren und Ihre Kunden genau darüber informieren, wie deren Daten genutzt werden. Kommunizieren Sie offen, warum Sie die Daten Ihrer Kunden erheben, wie und zu welchen Zwecken diese Daten gespeichert, verarbeitet und genutzt werden und welche Vorteile die Kunden durch das Teilen ihrer Daten haben.

Kunden verstehen, aber sicher: Mit Zero-Party-Daten

Das Ende der Third-Party-Cookies naht. Unternehmen stehen jedoch auch über das Ende der Cookie-Ära hinaus verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, ihre Nutzer und deren Bedürfnisse besser zu verstehen. In Zukunft werden vor allem First-Party-Daten und Zero-Party-Daten eine wichtige Rolle im Marketing und Vertrieb spielen. Zero-Party-Daten sind insbesondere mit Blick auf den Datenschutz eine gute Möglichkeit, Informationen über Kunden zu gewinnen und ihnen dennoch die Kontrolle über ihre personenbezogenen Daten zu überlassen. Informieren Sie Ihre Nutzer über den Zweck der Datenerhebung und holen Sie eine Zustimmung ein, um datenschutzrechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Zeigen Sie außerdem, dass es sich lohnt, ein paar wenige Daten zur Verfügung zu stellen und kommunizieren Sie, dass dadurch die Customer Experience kontinuierlich besser wird. So entsteht eine vertrauensvolle Kundenbeziehung. Möchten Sie First- und Zero-Party-Daten in Ihrem Unternehmen sauber erfassen und nutzen? Wir beraten Sie gern dazu, wie das Vorhaben datenschutzkonforme gelingt.

Artikel veröffentlicht am: 25.01.2024

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