Expertenmeinungen: So wichtig sind DSGVO und Datenschutz

Die EU-Datenschutzgrundverordnung setzt neue Maßstäbe im Datenschutz. Dessen Wichtigkeit haben vor allem große Konzerne und Institutionen erkannt und rüsten sich für die Zukunft.

Datenschutz und EU-DSGVO

Mit Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung (EU-DSGVO) am 25. Mai 2018 wurde das gesamte EU-Datenschutzrecht reformiert. Ziel der DSGVO ist es, den Datenschutz in der Europäischen Union zu harmonisieren und so die Datenschutzrechte von EU-Bürgern zu stärken. Auf dem Weg in ein digitales Europa war dies ein unabdinglicher und längst überfälliger Schritt.

Eingeführt wurde die EU-DSGVO im April 2016. Uneingeschränkt gültig und umzusetzen ist sie seit dem 25.05.2018. Öffentlichen und nicht-öffentlichen Stellen wurde vom Gesetzgeber also eine zweijährige Frist zugestanden, um ihre Prozesse, Produkte und Services an die verschärften Vorschriften der Grundverordnung anzupassen.

Problematisch dabei ist, dass viele Unternehmen das Ausmaß der DSGVO entweder immer noch nicht begriffen haben oder sich wegen des Aufwandes, den sie bedeutet, weiterhin dagegen wehren. Das betrifft vor allem kleine und mittelständische Unternehmen, die vor dem komplexen Thema Datenschutz oft zurückschrecken bzw. sich nur im allernötigsten Maße damit beschäftigen und weder Zeit noch Ressourcen dafür haben. Anders als große Unternehmen können sie nur träumen von eigenen Abteilungen, die sich mit den Themen Datenschutz, Datensicherheit und Compliance beschäftigen.

Viele große Unternehmen, Behörden und natürlich Rechtsvertreter hatten dagegen bereits im Vorfeld erkannt, wie wichtig es ist, die neuen Compliance-Vorschriften umzusetzen.

Einblicke in den Datenschutz von Bundeswehr und Lufthansa

Wie ernst Behörden und Industrie das Thema Datenschutz nehmen, zeigt sich beispielsweise bei der Bundeswehr oder der Lufthansa. Beide betreiben großen Aufwand, um sich an die Entwicklungen der digitalen Welt anzupassen. Dass Datenschutz dabei in keinem Bereich mehr zu vernachlässigen ist, hat Prof. Dr. Gabi Dreo Rodosek, Direktorin des Forschungszentrums CODE der Universität der Bundeswehr München, längst erkannt. Die Menschheit hat sich von der Industrie 2.0 über 3.0 hin zur Industrie 4.0 bewegt, was bedeutet, dass inzwischen quasi alles mit dem Netz verbunden ist – PCs, Maschinen, Tools und vieles mehr. Dreo Rodosek sieht darin enorme Chancen, aber auch hohes Risikopotenzial, welches nach entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen verlangt. In der neuen EU-DSGVO wird diesen Risikopotenzialen Rechnung getragen, indem per Gesetz versucht wird, sie von vorneherein zu minimieren. Die Bundeswehr begegnet digitalen Herausforderungen zudem mit der im April 2017 neu eingeführten Einheit gegen Cyberattacken.

Bei der Lufthansa lässt sich der hohe Stellenwert, den Datenschutz in der Unternehmensgruppe hat, gut an einem ganz besonderen Projekt ablesen. Wie Dr. Barbara Kirchberg-Lennartz, Leiterin Datenschutz, IKS und Risikomanagement bei der Lufthansa Group, berichtete, wurde eine intern entwickelte Datenschutzplattform eingeführt und unternehmensweit ausgerollt. Mit eigens erarbeiteten Programmen, die die gesamte datenschutzrechtliche Organisation betreffen, können nun beispielsweise Mitarbeiter sensibilisiert und Daten besser geschützt werden. Ergänzt wird dieses interne Vorhaben durch die europa- bzw. sogar weltweit anwendbaren Regelungen der DSGVO.

Datenschutz – wichtig in allen Bereichen

Datenschutz betrifft längst nicht nur global agierende Konzerne, vielmehr ist das Thema spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO auch für kleine und mittelständische Betriebe relevant. Egal, um welchen Bereich es geht, der Schutz von personenbezogenen Daten sollte momentan und selbstverständlich auch in Zukunft an ganz hoher Stelle stehen – sei es in Politik und Rechtslegung, bei öffentlichen Organen oder bei Betrieben aller Größen und Branchen.

Bis Februar 2019 wurden europaweit bereits 91 Bußgelder wegen Verstößen gegen die DSGVO verhängt, davon 64 in Deutschland. Von mittelständischen Unternehmen bis hin zu Google sind hier die unterschiedlichsten Branchen und Unternehmensgrößen vertreten. Spätestens jetzt gilt es also, zu handeln und das eigene Unternehmen datenschutzfit zu machen.

Sensible Strafen bei Datenschutzverstößen

Wer sich bisher noch nicht (ausreichend) über die EU-DSGVO informiert hat und nicht weiß, welche Anforderungen in öffentlichen und nicht-öffentlichen Stellen umgesetzt werden müssen, sollte sich schleunigst schlau machen. Dies gilt umso mehr, als bei Verstößen gegen die Grundverordnung empfindliche Geldbußen drohen. So sind nach DSGVO Strafen von bis zu 20 Millionen Euro oder aber bis zu 4 % des globalen Umsatzes im Vorjahr möglich. Angesetzt wird jeweils der Wert, der höher ist. Verstöße können zudem schneller entdeckt und verfolgt werden als vor Einführung der Datenschutzgrundverordnung. Durch die Änderung der DSGVO sowie die Konsolidierung der bisher unabhängig voneinander handelnden Landesdatenschutzbehörden verspricht sich etwa der Präsident der BayLDA Thomas Kranig vor allem auch eines: mehr Kapazitäten für Datenschutzprüfungen in Unternehmen.

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