„Is this the real life? Is this just fantasy?“ fragte Queen schon 1975. Viele fragen sich das heute auch oft, wenn sie auf Twitter, Facebook oder andere Sozialen Medien und online-Nachrichtenportalen unterwegs sind und oftmals mit dubios erscheinenden Meldungen konfrontiert werden. Auch seriöse Medien fallen mittlerweile manchmal auf „alternative facts“, so vom Umfeld des US-Präsidenten Trump geprägte Begriff, herein.
Umso wichtiger ist es, Fake News zu erkennen und zu entlarven, denn diese gipfeln nicht selten in Verschwörungstheorien und können anderweitig gefährlich werden, etwa, wenn sie den Datenschutz anderer Menschen verletzen. Aber wie geht das Erkennen von Fake News? Das ist oftmals nicht so einfach und sollte als Medienkompetenz schon Schüler:innen mitgegeben werden.
Hintergrund: Digitale Desinformationen & Fake News
Die ersten Fake-News tauchten wohl schon vereinzelt in Printmedien Ende des 19. Jahrhunderts auf. Mittlerweile werden Fake-News jedoch oftmals gezielt gestreut, um Leser:innen mit vorgetäuschten oder verfremdeten Sachverhalten zu beeinflussen und zu manipulieren. So kann es beispielsweise auch vorkommen, dass auch gefälschte personenbezogene Daten anderer Menschen in Umlauf gebracht werden. 2017 wurde dieser Begriff sogar in den Duden aufgenommen und etablierte sich nicht nur als vorwiegend in den sozialen Medien „in manipulativer Absicht verbreitete Falschmeldung“ (Duden), sondern wird vielmehr mittlerweile auch als politischer (Kampf-)Begriff genutzt.
Solche Falschmeldungen werden beispielsweise verbreitet, um auf gewisse Internet-Seiten mehr Traffic zu bekommen oder politische Einflussnahme zu üben. Dabei sind nicht nur Menschen für die Verbreitung von Fake News zuständig, sondern mittlerweile auch Social Bots in sozialen Netzwerken.
Fake News erkennen – so geht’s
Unter dem Hashtag #StopFakeNews und dem Slogan „Fake or Fact?“ brachte auch die bpb, Bundeszentrale für politische Bildung, einen Beitrag heraus, der sich vor allem auf Falschmeldungen rund um Corona bezog. Denn was viele nicht abschätzen können: Fake News können schnell gefährlich werden, gerade, wenn es um Gesundheitsthemen geht oder den Datenschutz anderer Menschen gefährdet. Digitale Desinformationen zu enttarnen ist deshalb keine vergebene Liebesmüh, sondern essenziell. bpb sowie das Netzmagazin des bayerischen Rundfunks geben deswegen hilfreiche Tipps, wie Fake News erkannt werden können:
Quellen checken: Steht die Info auf einer seriösen Nachrichtenseite oder wurde sie in den Untiefen eines Sozialen Netzwerkes aufgetan?
Sprache überprüfen: Ist die Sprache, in der die vermeintlichen News formuliert wurden, neutral und informativ oder emotional und reißerisch? Seriöse Quellen setzen auf einen informativ-neutralen Sprachstil.
Argument vs. Behauptung: Sind in der Quelle fundierte Argumente oder nur bloße Behauptungen? Gibt es für die Argumente eine Quelle?
Impressum und Datenschutzerklärung prüfen: Beides zeichnet eine seriöse Website aus. Gibt es eine Kontaktmöglichkeit und eine:n Seitenbetreiber:in bzw. eine:n Autor:in?
Autor:in gegenchecken: Den Autor:innen Namen in eine Suchmaschine eingetippt ergibt einen schnellen Überblick darüber, was er / sie sonst veröffentlicht. Sind es wissenschaftliche und journalistisch angesehene Dinge?
Infos vergleichen: Schreiben auch andere Medien in gleich Weise über diese Meldung? Wenn ja, in welcher Weise?
Bilder checken: Ist ein Bild vielleicht bearbeitet oder aus dem Kontext gerissen? Das ist nicht leicht zu erkennen – hier einfach die Bilder-Rückwärts-Suche von Suchmaschinen bemühen. So kann man oft erkennen, wo die Bilder ursprünglich veröffentlicht wurden bzw. wie sie im Original aussehen.
Im Zweifel gilt es, Fake News nicht weiter zu verbreiten. Bleiben Sie kritisch! Übrigens gibt es hilfreiche Tools im Internet, die Ihnen beim Erkennen von Fake-News helfen, wie etwa das gemeinnützige Recherchezentrum Correctiv oder HoaxSearch, eine Suchmaschine zum überprüfen von Fake News im Internet.
Autorin: Kathrin Strauß
Artikel veröffentlicht am: 22. Juni 2020